Kurzreview (Gast-KIMONO)< Zurück 04.03.2009

7915 KM

Von Vilja Neuwirth

4 Monate waren Nikolaus Geyrhalter und sein Filmteam auf der Strecke der
Rallye Paris-Dakar unterwegs, zu der die Rallyepiloten 14 Tage benötigen.
Was dabei herauskam ist ein äußerst behutsames und vielschichtiges Roadmovie...

4 Monate waren Nikolaus Geyrhalter und sein Filmteam auf der Strecke der Rallye Paris-Dakar unterwegs, zu der die Rallyepiloten 14 Tage benötigen.

Was dabei herauskam ist ein äußerst behutsames und vielschichtiges Roadmovie bzw. eine unprätentiöse, in Cinemascope gedrehte und gänzlich (!!!) auf Untermalungsmusik verzichtende Dokumentation über die Neben- und Nachwirkungen eines Ereignisses, dessen Sinnhaftigkeit nach Betrachtung des Films absolut angezweifelt werden muss.

Auf eigentliche Rallyeszenen wurde zur Gänze verzichtet, dafür ziehen sich Reifenspuren durch die langen Einstellungen, die jede Sequenz des Films einleiten,quasi wie ein roter Faden durch das Werk. Die ausgewählten Stationen in Marokko, der West Sahara, Mauretanien, Mali und dem Senegal an der 7915 km langen Strecke werden in Form von Interviews und Gesprächen mit den Menschen gezeigt, die hier leben. Diese schildern in eindrücklicher Manier das ambivalente Verhältnisder Menschen in Afrika zu Europa, das einerseits zu erreichen für viele ein unerfüllbarer Traum (s. Schluss-Sequenz) bleiben wird, dessen Errungenschaften andererseits aber auch gar nicht so erstrebenswert sind.

Schnell wird einem als Zuseher klar, dass man sich vieler Dinge schämen müsste, die von uns nach Afrika gebracht wurden und werden.

7915km ist ein Film, der zum Nachdenken anregt und der vielleicht als Konsequenz auch zu einem besseren Verständnis für die Menschen des Kontinents Afrika führen könnte.

„ 7915 km“
Österreich 2008
Regie : Nikolaus Geyrhalter
106min.

 

Meine Wertung:
4 1/2 Kinomos
 

Fazit

Meine Wertung:

 

Der dreiste kleine Kinomo

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